Fossilien aus Solnhofen

 

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Wenn von Solnhofener Plattenkalken gesprochen wird, meint man im allgemeinen das gesamte Plattenkalkvorkommen im Altmühltal. In Eichstätt, Solnhofen und auch den anderen Abbaustätten ist dieser klassische Solnhofener Plattenkalk erschlossen. Die Plattenkalte sind ca. 144 bis 150 Mio. Jahre alt und gehören stratigraphisch zum Unteren Tithonium.

Mittlerweile sind über 700 verschiedene fossile Tier- und Pflanzenarten bekannt. Besonders faszinierend sind natürlich die seltenen Funde von Wirbeltieren, wie die Flugsaurier oder dem berühmten Urvogel Archaeopteryx. Weniger spektakulär, aber nicht minder interessant, sind Fossilien von Tintenfischen (Plesiotheutis u.a.), Ammoniten (z.B. Suplanites, Neochetoceras), Fischen(Tharsis, Leptolepides, Aspidorhynchus und viele weitere), Krebsen (Aeger, Eryma, Eryon, Cyclerion usw) und Insekten (Elcana, Myrmicium u.a.). Aufgrund der feinen Beschaffenheit des Solnhofener Plattenkalkes sind die Funde allgemein in einer guten Erhaltung überliefert. So zeigen viele Fossilien kleinste Details und selbst eine Weichteilerhaltung ist keine Seltenheit.

Der Solnhofen Schiefer wurde seit der Römerzeit nachweislich als Baumaterial (Boden und Wandbelag) verwendet. Im Mittelalter wurde das Schiefergestein als billiges Baumaterial (z.B. zur Herstellung von Dachziegel) genutzt. Diese Legschieferdächer, so bezeichnet man die mit Dachziegeln aus Solnhofen Schiefer hergestellten Dächer, finden sich heute leider nur noch selten. Die Solnhofen Schieferplatten wurden später als Fliessen in alle Welt verkauft und erfreuen sich dort immer größerer Beliebtheit. Dieser Verkauf ist auch heute noch die Haupteinahmequelle der dortigen Natursteinindustrie. Auch in der Kunst fand der Solnhofen Stein Einzug. So wird er unter anderem zur Herstellung von Relief- oder Gedenkplatten häufig genutzt.

Der grösste wirtschaftliche Aufschwung in der Solnhofener Region, fand mit der Entwicklung der Lithographie (Steindruck) statt. Im Jahre 1793 entwickelte Alois Senefelder diese Druckmethode. Der Solnhofener Schiefer war durch seine Feinheit der optimale Druckstein. Heutzutage spielt die Lithographie nur noch eine untergeordnete Rolle, wird aber -unter anderem- für künstlerische Motive immer noch verwendet.

Der Solnhofen Stein wird heute als Fliessen, Fensterbank und Bodenbelag beworben und in unterschiedlicher Ausführung (naturbelassen, geschliffen oder poliert) angeboten. Ein zweiter - kleinerer - Wirtschaftszweig ist die Betonherstellung. Der Abraum der Steinbrüche um Solnhofen wird gebrannt,um danach als Zuschlagstoff zu Beton weiterverarbeitet zu werden.

Betrachtet man die Vielzahl an Steinbrüchen um Solnhofen, Eichstätt usw. und deren jährliche Menge an abgebauten Materials, dann kann man erahnen, wie selten eigentlich die Fossilien in diesem Gestein sind. Die angebliche riesige Menge (wie oft vermutet) an fossilen Belegstücken, kommt aber nur durch die industrielle Abbautätigkeit in den Solnhofener Plattenkalken zustande.

Besuchenswert ist ebenfalls das Museum Solnhofen, Informieren können Sie sich auf der Web Seite des Museums.